Extrem-rechter Uniter-Verein in Paderborn aktiv

Seit der ursprünglichen Veröffentlichung dieses Blogposts haben sich mehrere Dinge ereignet. Wir möchten den Blogpost daher in zweierlei Hinsicht ergänzen:
Anmerkung 1: Herr Stolla hat uns persönlich kontaktiert und legt Wert darauf nicht weiß zu sein und selbst Rassismus erfahren zu haben. Wir haben unsere Kritik in Bezug auf die Verwendung des N-Worts und den damit in Bezug stehenden Witz entfernt. Das beeinflusst den Rest unserer Argumentation allerdings nicht.
Anmerkung 2: Im Ursprungstext hatten wir geschrieben, dass die Kinder- und Jugendhilfe Schloss Hamborn eine während eines Uniter-Workshops gesammelte Spende erhalten hat. Als Beleg dafür haben wir einen Facebook-Post David Stollas verwendet. Inzwischen hat uns der Schloss Hamborn Rudolf Steiner Werkgemeinschaft e.V. diesbezüglich kontaktiert und verneint diese Spende. Wir wurden weiterhin aufgefordert die Aussage aus dem Beitrag zu entfernen. Wir haben daraufhin die Formulierung im Blogpost abgeschwächt und bitten um Entschuldigung nur auf David Stollas Aussage vertraut zu haben. Der Verein hat weiterhin mitgeteilt, alle Zusammenarbeit mit David Stolla zu beenden. Diese Entwicklung nehmen wir erfreut zur Kenntnis.
 
 
Der Präsident des Bundesverfassungsschutz Thomas Haldenweg war vor einigen Monaten in den Schlagzeilen, weil einer seiner Personenschützer sich als Mitglied des extrem rechten Vereins Uniter e.V. herrausstellte. Der Verein und die Ideologie seiner Mitglieder wurden der Öffentlichkeit zuerst vor ein paar Jahren im Rahmen der Veröffentlichung rund um das Hannibal-Netzwerk bekannt. Als der aktuell Vorfall, der in einer langen Reihe extrem rechter Ausschläge der Verfassungsschutzbehörden steht, an die Öffentlichkeit kam, war das Uniter-Mitglied bereits nicht mehr beim Verfassungsschutz.
 
Uniter sollte jedoch nicht nur beim Verfassungsschutz ein Thema sein, sondern auch in Paderborn. Der Vorsitzendes des Paderborner Kampfsportvereins Wing Martial Arts e.V. (WMA) David Stolla war bis vor Kurzem Mitglied des Vereins und Uniter und Stollas Kampfsportverein organisierten regelmäßig Veranstaltungen zusammen. Der Sitz von WMA ist Stollas Privatadresse in der Personenstraße 48 in Paderborn. In  Kooperation mit Uniter führte Stolla zahlreiche Veranstaltungen in Paderborn durch. Dazu zählen u.a. sogenannte „Taktische Verteidigungstrainings“ am 28.11.2019 und 19.04.2020, von dem ersteres auch auf dem Instagram-Profil Uniters dokumentiert ist. Diese Trainings richten sich gezielt an Personen der Sicherheitsbranche,  an Poilizist*innen und Soldat*innen. Dies birgt die Gefahr der Vernetzung von extrem Rechten Mitgliedern der Exekutive. Außerdem führte er in Kooperation mit Uniter einen Selbstverteidigungskurs für Kinder durch, wobei naheliegt, dass er sein Weltbild auch hier vermittelt. Diese waren ursprünglich auch auf der Webseite von WMA aufgeführt, wurden in der Zwischenzeit allerdings entfernt.
 
Sowohl auf seiner Facebookseite aber auch auf seinem Instagram-Profil geht Stolla allerdings sehr offen mit seiner Uniter-Verbindung um. Und auch sonst liefern seine Profile dort Einblicke in sein Weltbild. So teilt er beispielsweise auch Lügenpresse-Memes, die Polizeigewalt verharmlosen. Bei einem gestandenen Uniter-Mitglied sind solche Posts allerdings nicht weiter überraschend und bestätigen allenfalls nur noch das rechts-autoritäre bis extrem rechte Weltbild.
Stolla ist im Paderborner Raum trotz rechter Gesinnung alles andere als isoliert. So unterrichtete er, laut eigener Aussage, an der Waldorfschule in Schloß Hamborn das Fach „Innere und höhere Kampfkünste“. Ebenfalls hat David Stolla berichtet der „Kinder- und Jugendhilfe Schloss Hamborn“ eine Spende zu übermitteln, welche bei einem Uniter-Lehrgang gesammelt wurde. Laut der Schloss Hamborn Rudolf Steiner Werkgemeinschaft e.V. gab es allerdings keine Spende von Uniter oder Stolla.

Im Oktober 2020 gab David Stolla dann via Instagram bekannt, dass er seit April desselben Jahres kein Mitglied mehr bei Uniter sei. Hierfür führt er allerdings keine moralischen Gründe an, sondern lediglich die aktuelle mediale Öffentlichkeit für den extrem Rechten Verein. So distanziert er sich explizit nicht von der Arbeit des Vereins und wünscht ihnen „alles gute für die Zukunft“. Deshalb bleiben die Kampfsportangebote von seiner Person und Wing Martial Arts e.V. ein gefährlicher Raum zur Verbreitung extrem rechter Ideologie.