Maik Menke – Wohltäter mit SS-Tattoo

In Reaktion zu dieser Recherche hat Maik Menke verschiedene Abwehrmanöver initiiert. Zum Einen versucht er die Recherche über seine SS-Tätowierung als eine Fälschung von „Hatern“ zu darzustellen, welche ihm schaden wollen, weil sie seinen Social-Media-Auftritt und seine Charity-Inzenierung ablehnen. Er leugnet also weiterhin seine Nähe zu faschistischer Ideologie. 
 
Weiterhin führt er als „Beweis“ der Fälschung der Bilder ein Foto von seinem Nacken an, auf dem statt des SS-Tattoos zwei Boxhandschuhe zu sehen sind. Sein Foto wirkt absurd, wenn man sich das dritte Foto in der unten stehenden Galerie seines Nackens ansieht. Dort sind die Handschuhe ebenfalls zu sehen, allerdings auf der anderen Seite des Nackens. Auf der rechten Seite hingegen sind noch die Reste seines angeblich nie existenten Nazi-Tattoos zu erkennen. Mit diesem Wissen lässt sich in dem von ihm veröffentlichten Foto sogar das umgedrehte „E“ und darunter ein „T“ links neben den Handschuhen erahnen. Das legt nahe, dass er sowohl über seine Nazi-Vergangenheit gelogen und dafür sogar ein manipuliertes Foto auf seine Facebook-Seite hochgeladen hat als auch die Reste des Tattoos immer noch hat. Sonst wäre das manipulierte Foto gar nicht notwendig.
 
 
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Der Unternehmer Maik Menke expandiert in den letzten Jahren nicht nur stetig in ganz OWL, sondern auch immer wieder in die Öffentlichkeit. Er tritt in verschiedenen überregionalen Fernsehformaten als Sachverständiger und „Kämpfer gegen Abzocke“ auf [1]. Gleichzeitig inszeniert er sich und sein Unternehmen medienwirksam durch Spenden [2] und andere Charity-Aktionen, vor allem rund um aktuelle Krisen wie die Flut im Ahrtal, den Ukrainekrieg und jüngst die Auswirkungen des Tornados.  Aktuell zeigt sich sogar Paderborns Bürgermeister Michael Dreier prominent auf seinem Instagram-Kanal auf Fotos mit Maik Menke [3].
 
 
Weniger öffentlich inszeniert Menke dagegen seine nationalsozialistische Nacken-Tätowierung des Wahlspruchs der SS „Meine Ehre heißt Treue“ [4]. Er präsentierte sie unter anderem in einer AfD-Gruppe auf Facebook und auf manchen seiner Bilder auf verschiedenen Social-Media-Kanälen ist sie vage zu erkennen. Seine Sympathien zum deutschen Faschismus leugnete er in der Vergangenheit allerdings vehement. Als er von einem Journalisten des „Freitag“ auf eine andere, sichtbar nationalistische Tätowierung „Made in Germany“ in Verbindung mit einem Eisernen Kreuz angesprochen wurde, verneinte er eine rechte Gesinnung und bezeichnete das Tattoo als „nichts politisches“ [5].
 
 
Eine Tätowierung des Eisernen Kreuzes als unpolitisch zu bezeichnen, ist so absurd wie üblich unter deutschen Nationalist*innen. Dass Menke den politischen Gehalt dieses nationalistischen Tattoos leugnet, ist angesichts des SS-Tattoos natürlich nicht verwunderlich. (Deutscher) Nationalismus selbst produziert in diesem Land in der Regel kaum Widerspruch. Offene Sympathiebekundung und ideologische Nähe zur SS – auf die das Tattoo ja hindeuten – könnten sein Image als Wohltäter und Spender aber wohl doch ankratzen. Und das könnte dann schlussendlich auch sein Unternehmen gefährden, welches wohl durch das Image Menkes in der jungen Vergangenheit auch den ein oder anderen Auftrag bekommen haben dürfte [6 – 8].